Neue synthetische Cannabinoide - Wie gefährlich sind sie?
Der Markt für synthetische Cannabinoide durchläuft derzeit einen drastischen Wandel, seit China im Jahr 2021 ein klassenweites Verbot aller synthetischen Cannabinoid-Rezeptor-Agonisten erlassen hat (China ist der wichtigste Produzent und Exporteur verschiedener synthetischer Cannabinoide).
Um die geänderte Rechtslage zu umgehen, wurde eine Reihe neuer Derivate entwickelt, die sich bereits auf dem Markt für Freizeitdrogen befinden. Einige der "neuen Derivate" wurden erstmals im Jahr 2015 entdeckt, scheinen sich aber nach dem Verbot neuer Beliebtheit zu erfreuen. Zusammenfassend lässt sich diese neue Klasse als monocyclische Pyrazole mit "PFUPPYCA"-Anteil zusammenfassen.
Das Spannende daran ist, dass diese neuen Derivate keine Aktivität an den CB1/CB2-Rezeptoren wie klassische Cannabinoide gezeigt haben. Darüber hinaus zeigten alle Verbindungen antagonistisches Verhalten an beiden Rezeptoren, was mit ihrer strukturellen Ähnlichkeit zu Cannabinoid-Antagonisten und inversen Agonisten zusammenhängen könnte.
Die wichtigste Schlussfolgerung ist: Wie gefährlich sind die neuen Derivate nun?
Die Autoren der Studie, deren Ergebnisse hier zitiert werden, gehen aufgrund der geringen Potenz und Wirksamkeit an beiden CB-Rezeptoren von einem geringen akuten Schadenspotenzial für die öffentliche Gesundheit aus.
Unserer Meinung nach sind jedoch andere Wirkmechanismen stark zu vermuten, da aktuelle Warnhinweise in Deutschland von "Halluzinationen" sprechen, die nicht nur durch die antagonistische Schaltung an den CB-Rezeptoren erklärt werden können.
Von einem Konsum wird daher dringend abgeraten.
Quelle: Deventer, Marie H., et al. "In vitro characterization of the pyrazole-carrying synthetic cannabinoid receptor agonist 5F-3, 5-AB-PFUPPYCA and its structural analogs." Forensic Science International (2023): 111565.
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